Das Vorbereitungsseminar in den Alpen

Nachdem ich meine Fahrprüfung bestanden hatte, ging es für mich runter nach Ruhpolding. Die Fahrt mit der Deutschen Bahn dauerte 11 Stunden und so kam ich erst am nächsten Morgen um 2 Uhr an.

 Mein Länderleiter Jonatan hat mich dort mit dem Auto abgeholt und wir sind zur Alm gefahren. 
Natürlich merkte ich Tollpatsch erst im Zimmer, als alle schliefen, dass wir doch einen Schlafsack hätten mitbringen sollen... und so frohr ich die ganze restliche Nacht und zählte die Stunden bis zum Frühstück. 

Die Tage begannen immer mit Brot und Aufstrich und natürlich mit dem Kampf um den wenigen kostbaren Kaffee. 

Danach lernten wir oft etwas über unsere Länder, über die Verhältnisse vor Ort, Verhaltensweisen und Traditionen. Aber auch Sicherheit und Unterrichtsvorbereitung wurde nicht vergessen. Es fühlte sich an, als wären wir schon Wochen dort. Irgendwann war es ganz normal, das schmutzige T-Shirt vom Vortag anzuziehen, wenn es am wenigsten muffelte, sein Handy aus zu lassen (es gab ja sowieso kein Netz), zum Abwasch Wasser aus dem Brunnen zu holen und sich abends bei Gitarrenspiel am Lagerfeuer zu unterhalten. 

Irgendwann lernten wir auch Andi und seinen Hund Cleo kennen. Andi ist Forstwirt und lehrte uns viel über die Natur und deren Wichtigkeit in der Welt. Mit ihm gingen wir an, eine Murmelbahn zu bauen und einen Orientierungslauf durch Bäche und Wälder zu bewältigen. 

Am Ende konnte selbst ich, wo ich so gar keinen Orientierungssinn habe, einen Kompass lesen. 
Zu meinem Abiball fuhr ich dann zurück nach Rostock und im Endeffekt freute ich mich, wieder auf die ganzen lieb gewonnen Leute vom Seminar zu treffen, als ich zwei Tage später wieder runterfuhr. 

 Es war eine wirklich schöne Zeit dort und so angeschnitten von der Welt konnten wir uns wirklich einmal erholen. Ich habe coole Leute kennengelernt und bin gespannt, was diese so für Erfahrungen in ihren Ländern machen werden.