Eine Reise wie in ein aderes Land

Nach Galapagos  zu reisen, war ein riesiger Traum von mir. Ich wollte diese Inseln sehen, von welchen wir im Bio-Unterricht sprachen, von denen man sagte, dass sie ein Paradies seien. 

 

Schon der Flug war atemberaubend. Man sah lange Straende, Inseln, wohin das Auge reichte und himmelblaues Wasser. 

 

Jeden Tag schien die Sonne, das Wasser war warm, beim Schnorcheln am Strand entdeckte man eine vielzahl an Fischen.

 

Als ich das erste mal eine Wasserschildkroete sah, musste ich mir eine kleine Traene verkneifen. Ich bin mit Haien und Seeloewen geschwommen, habe riesige und winzige Fische gesehen, konnte manchmal bis auf den Grund tauchen oder ihn gar nicht sehen. Die Sonne schien in das glasklare Wasser und man konnte sich einfach treiben lassen. 

 

Jeden Tag bin ich mit Schildkroeten geschwommen und auch nach zwei Wochen sind diese Tiere noch etwas ganz besonderes fuer mich. 

 

Ich habe Leguane gesehen, die tauchen konnten und Salzwasser ausniesten, Flamingos, wie sie Krabben suchten, Blaufusstoelpel, Seelowene, wie sie ganze Haefen besetzten, Krabben in einem leuchtenden Rot. Ich sah Riesenschildkroeten, ob nun 2 Monate oder 100 Jahre alt, ich sah weisse Straende, blaues Wasser und Palmen. 

 

Galapagos ist ein wahres Paradies. Ich war auf allen der vier bewohnten Inseln und am besten hat mir die groesste gefallen: Isabela. Nicht mal zwei Minuten musste ich laufen, um zu einem wunderschoenen Strand zu kommen oder ganz in der Natur zu sein. 

 

Jeden Tag habe ich etwas unternommen, habe einen anderen Ort erkundet, alleine oder mit neuen Bekanntschaften. 

 

Ich habe viele Leute getroffen. Antonio aus Portugal, Mario und seine Familie aus Quito, Sebastian aus Wismar, Kevin aus New York, Nadia aus Hamburg, Anne und Tina aus der Schweiz oder Gustavo aus Guayaquil, um nur einige zu nennen. 

 

Ich habe so unglaublich viel gesehen, Vulkankrater, welche 10 km lang und breit waren, Lavatunnel, Grotten, Waelder, Straende, Inseln. 

 

Es waere wohl zu lanng, jeden Tag zu beschreiben, deshalb soll das als Zusammenfassung reichen. 

 

Aber ich sehe Galapagos gespalten. Es ist ein Paradies, keine Frage. Aber ist das wirklich Ecuador? Galapagos hat rein gar nichts mit Ecuador zu tun. Es ist ein Land fuer sich, in welchem der Schein von einem wohlhabenden Land gewahrt wird. Keine Armut, niemand auf der Strasse, ueberall leuchtende Restaurants und Travel-Argenuren. Man wird nicht auf Spanisch angesprochen sondern auf Englisch. Die Preise? Enorm. Verstaendlich, warum sich das kaum ein Ecuadorianer leisten kann. Mehr Deutsche und Amerikaner, als Einheimische. 

 

Galapagos ist nicht Ecuador. Jemand, der auf Galapagos war und meint, Ecuador bereist zu haben, liegt falsch, Galapagos ist wie ein Aushaengeschild der Regierung: Schaut, wir sind ein hochentwickeltes Land. 

 

Galapagos wird geschuetzt. In Galapagos fliesst Geld, Wissen, Naturschutz, doch was ist mit dem Rest Ecuadors? Die Mangroven-Waelder hier werden nicht so geschuetzt wie dort, hier sammelt kaum jemand Muell von der Strasse oder wird ueberhaupt fuer das Thema Umwelt mobilisiert. 

 

Diese Inseln sind sehenswert. Total und ich kann es nur jedem ans Herz legen, doch sollte man dabei das Festland nicht vergessen und sich nicht von diesem Schein blenden lassen. Ein eigenes Land mit VIP-Status im eigenen Land. Das sind diese Inseln. 

 

Der Urlaub war wunderschoen und ich bin froh, ihn gemacht zu haben, egal ob nun Scheinwelt oder teure Touri-Falle. Diese Natur dort werde ich nicht vergessen, selten habe ich soetwas schoenes gesehen. 

 

Aber ich bin auch froh, nach zwei Wochen wieder in Esmeraldas zu sein, Polaca trinken zu koenne und Luft zu atmen, die mich nichts kostet. 

 

Galapagos ist sehenswert, wunderschoen und beeindruckend, wenn man sich darauf einlaesst und ich bin froh, diese Reise gemacht zu haben. Jeden Cent war es wert. 

 

Es ist einfach nur sehr unterschiedlich, zu den Reisen, die ich bis jetzt in Ecuador unternommen habe und mit nichts vergleichbar. 

 

Gruesst mir die Ostsee

 

Marie